Der von den abgebildeten Sprechern und weiteren aktiven Mitgliedern des Quartiersrats organisierte 4. Bürgerstammtisch fand am 24. April 2018 im Spielesaal des NFZ "Kiek in" in der Rosenbecker Straße 25/27, 12689 Berlin, statt.
Zum Thema "Stadtteilpolitik - Bürger stellen Fragen - Politiker antworten" war das Motto der Veranstaltung "Ein Jahr danach, was wurde erreicht?"
Das kleine Foto zeigt die Reihe der Politiker (von links): Dr. Thomas Pfeifer (CDU), Gordon Lemm (SPD), Cordula Streich (Bündnis 90/Die Grünen), Bernd Pachal (AfD) und Björn Tielebein (Die Linke) sowie die Moderatorin Sophia Bickardt von "weltgewandt e.V.", die auch dieses Mal wieder routiniert durch die Veranstaltung führte.
Es versteht sich von selbst, daß die nunmehr endgültige "Verstetigung" des Stadtteils Marzahn NordWest als Quartiersmanagementsgebiet zum Ende des Jahres 2020 sowie der Zustand der S-Bahnbrücke von der Märkischen Allee zur Ahrensfelder Chaussee sehr schnell zum bedeutendsten Frage- und Antwortkreis zwischen den Gästen und den Politikerinnen und Politikern wurden.
Zur "Verstetigung" (nicht nur die Tatsache alleine; auch der Begriff wurde von einem Besucher beanstandet) gingen die Ansichten der Gäste auf dem Podium weit auseinander. Die Aussagen reichten von "viel zu kurze Information" über "es ist nach anderen Gegebenheiten zu suchen" und "quartiersmanagementmäßige Strukturen von unten bilden" sowie "bestimmte Fördermittel sollten dennoch anzapfbar sein" bis hin zu "es ist genügend Geld da, es muß nur nicht anderswohin, sondern ins Quartier fließen". Nach Aussage eines der anwesenden Politiker sind zukünftig keine wesentlichen Finanzmittel - wenn überhaupt - für den Bezirk zu erwarten. Einer der Politiker sah die angebliche Notwendigkeit zur "Verstetigung" nicht im Prinzip der "Sozialen Stadt", sondern in allgemeiner Unzulänglichkeit des Fördersystems. Ein Bewohner vermutete die Erwartung, daß mit der "Verstetigung" große Hoffnung auf weitere Ehrenamtlichkeit erwartet wird.
Zum Themenkreis "S-Bahnübergang nach Marzahn West" gab es kaum andere Statements als vor einem Jahr. Die Politprominenz sicherte zu "dranzubleiben" und sich um die Beseitigung der groben Verschmutzung und anderer unfreundlicher Gegebenheiten bei der DB AG zu "kümmern". Fragen nach Fahrstühlen, Änderungen der Fahrrad- und Behinderten- sowie Kinderwagen oder Rollatorenaufgänge wurden laut. Die Klage der permanent zerschlagenen Scheiben - gleichgültig ob aus Glas oder Plastik - begegnete eine Besucherin mit der Anregung, die Brücke zu erneuern und von der bisherigen Überdachung Abstand zu nehmen. Ihre Anregung war: "In jedem Haushalt gibt es schließlich einen Regenschirm und der Sicherheit dient eine Cabriogestaltung ohnehin". Gegen eine Neugestaltung der Fronten mit zusätzlicher Installation eines Video-Überwachungssystems hatte einer der anwesenden Regionalpolitiker rechtliche Bedenken.
Ein Besucher, ein Rollstuhlfahrer aus der Köthener Straße, beklagte den Zustand des Geländes um den neuen Rewe-Markt in Marzahn West. Eine alte Mauer stehr dort angeblich im Weg und ist besonders als behindertengerechter Zugang für völlig unannehmbar anzusehen. Einer der regionalen Politiker nahm die Forderung mit: "Die Mauer muß weg" und erntete dafür symbolhaft offenischtlich großen Beifall.
Kurz wurde die Umgehungsstraße von Marzahn an Ahrensfelde vorbei bis an den BAB-Anschluß in Blumberg angesprochen. Müde wurde gelächelt, als man von jahrelanger weiterer Planungsarbeit sprach.
Den Gästen schien es, als hätte sich die allgemeine Situation um Marzahn NordWest seit dem Bürgerstammtisch vor einem Jahr nicht verbessert. Ganz im Gegenteil schienen sich die Sorgenfalten der Besucherinnen und Besucher vertieft zu haben. Die zukünftige "Verstetigung" hat dazu einen wesentlichen Beitrag geliefert und auch beim Smalltalk nach der Veranstaltung blieb die Stimmung ungewöhnlich gedämpft.