War die Aussage von Polizeioberkommissar Steffen Uhlig (Verkehrssicherheitsberater der Berliner Polizei) auch nicht sonderlich neu; eindringlich war sie auf jeden Fall und nachdrücklich zu verstehen war sie auch. Die Gäste im "Kiek in" in der Rosenbecker Straße, die sich zu seinem Referat eingefunden hatten, hörten dennoch viel neue zum Teil völlig verdrängte Tatsachen. So zum Beispiel, daß auch alkoholfreies Bier in ausreichendem Maße zu sich genommen, fahruntüchtig macht und daß am Straßenverkehr teilnehmende Radfahrer*innen ihren Führerschein erst ab einem Promillespiegel von 1,6 abgeben müssen, was mit den schaukelnd-schwankenden Fahrstil eines Radlers zu tun hat (Auto- und/oder Motorradfahrer bereits aber ab 1,3). Auch daß Fußgänger, die im angetrunkenen Zustand Sachstände im Straßenverkehr herbeiführen, die einen Unfall auslösen, belangt werden, wird nicht allen Gästen klar gewesen sein. Oberkommissar Uhlig erläuerte bestimmte "Schlupflöcher" mit Führerscheinen aus dem Ausland, z.B. der Schweiz, aus Tschechien und den USA. Er fügte hinzu, daß selbstverständlich auch der Konsum von anderen Rauschmitteln wie Drogen aller Art bis zur Fahruntüchtigkeit führen können und den Verlust des Führerscheins nach sich ziehen. Na und dann die MPU: Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, die zur Wiedererlangung des eventuell eingezogenen Führerscheins berechtigt. Abgesehen davon, daß nur ca. 10 Prozent der Aspiranten den Test beim ersten Mal mit Erfolg bestehen, verursacht er Kosten, die durchaus einen Betrag von ca. 4.000 € bis 5.000 € erreichen; wobei etwaige Kosten für An- und Abreise, Arbeitsausfall und den Rechtsbeistand noch nicht unbedingt enthalten sind. Der Polizeioberkommissar sicherte zu, nach einem gewissen Abstand die Veranstaltung zu wiederholen. Der Kiezredakteur freut sich bereits heute darauf und weitet das Motto der Wassersportler mit dem "immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel" auf die Teilnehmer im Straßenverkehr aus, das da heißt: "Alkohol oder Drogen am Steuer - Nein, niemals !"
(Die Fotografier-Erlaubnis und Veröffentlichungs-Genehmigung wurde vom Referenten erteilt).