Seit über einem Jahr treffen sich Frauen aus dem Stadtteil und der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge regelmäßig im Sprachcafé des Nachbarschaftstreffs "Sonnenblume" in der Wittenberger Straße. Zusammen mit der Leiterin des Sprachcafés Frau Friedrich wurde der Wunsch geboren, gemeinsame Unternehmungen durchzuführen, die Gegend besser kennenzulernen und den Austausch zu intensivieren. Die Idee, in einer dreitägigen Bildunsgreise die Landeshauptstadt Brandenburgs zu erkunden, ließ sich aus Gründen der Coronapandemie leider nicht realisieren. Doch die Frauen ließen sich nicht entmutigen und so wurden mit Unterstützung von BENN (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen drei Tagestouren durchgeführt.
Am ersten Tag wurde durch die Altstadt Potsdams spaziert, der brandenburgische Landtag besichtigt, das Holländische Viertel begutachtet und der berühmte Käsekuchen probiert. Vorbei am Sowjetischen Ehrenfriedhof ging es weiter zur evangelischen Kirche St. Nikolai, die bis zur Kuppel bestiegen wurde. Von dort oben war der Blick über die Stadt beinahe atemberaubend.
Am zweiten Tag ging es mit der Straßenbahn zum Frauenzentrum. Zwei Mitarbeiterinnen erzählten dort interessant von ihrer Tätigkeit mit Frauen, die Probleme haben und auch davon, daß sie in solchen Fällen gemeinsam nach Lösungen suchen. Anschließend ging es weiter zur katholischen Kirche St. Peter und Paul. Später wurde in einem Café erneut leckerer Kuchen gegessen.
Am dritten Tag fuhren die Teilnehmerinnen mit der Straßenbahn zur russischen Siedlung Alexandrowska. Der Besuch in dem kleinen Museum mit zahlreichen Fotos über die Geschichte russischer Bewohnerinnen und Bewohner war hochinteressant. Im Anschluß spazierte die Gruppe zum Schloßpark Sanssouci und stieg über die große Treppe bis zum Grab Friedrichs II. hinauf. Kartoffeln wurden auf seine Grabplatte gelegt; schließlich brachte er die Kartoffel nach Brandenburg. In einem weiteren Spaziergang ging es durch den Großen Garten bis zum Neuen Palais. Von dort traten die Teilnehmerinnen die Rückfahrt nach Berlin an.
Drei äußerst lehrreiche Tage fanden damit eine Ende. Den Organisatoren und allen Unterstützern ist zu danken.