Frauenpower in der Stadtteilbibliothek...

Die Heinrich von Kleist-Bibliothek bot am 9. Oktober 2019, dem Tag der 30. Wiederkehr des 70.000 Menschen umfassenden Marschs durch Leipzig, geballte Frauenpower auf. Marina Georgi, die Leiterin der Stadtteilbibliothek konnte ca. 75 Gäste begrüßen und hieß auch die Protagonistinnen Annett Gröschner und Katja Oskamp sowie die Moderatorin Sophia Bickhardt von "weltgewandt e.V." herzlich willkommen. Zum Thema "Ins Offene. Inspirationen aus 1989" äußerten sich nach den einleitenden Anmerkungen von Sophia Bickhardt zum 9. Oktober 1989 mit allen seinen unvorhersehbaren, hoffnungsvollen Vorzeichen und nicht erwarteten Auswirkungen beide Schriftstellerinnen. Katja Oskamp, Schriftstellerin und einstmals Dramaturgin, arbeitet seit 2015 als Fußpflegerin in Berlin-Marzahn und schaut während ihrer Tätigkeit den Patienten nicht nur auf die Füße, sondern - wie es den Anschein hat - auch ins Herz hinein; welches ihr der besonders forsche Patient und frühere FDJ-Sekretär E. P. (der Anonymität wegen hier nur sein Kürzel) gerne zu Füßen legen würde. Zur näheren Kenntnisnahme wies sie humorig auf ihr Buch "mon amour - Geschichten einer Fußpflegerin" hin. Annett Gröschner (Gastprofessorin an der Universität der Künste in Berlin) war während ihrer Erzählung und in der nachfolgenden Diskussion deutlich anzumerken, daß in ihr die Zeit um den 9. Oktober 1989 noch immer "arbeitet" und erinnerte kurz an ihre Arbeiten wie "Inventarisierung der Macht", "Die Berliner Mauer aus anderer Sicht" und an "Moskauer Eis ...". Sophia Bickhardt verstand es gewohnt souverän, Beiträge aus den Besucherinnen und Besuchern zu locken. Frau Georgi und ihrem Team, den Protagonisten sowie der Moderatorin ist für diese hochinteressante Doppellesung zu danken Die Gäste traten nach längerer Gesprächsrunde sicher sehr nachdenklich den Heimweg an. Jedenfalls ging es dem Kiezredakteur so.

Die nächste "Live bei Keist"-Lesung findet im Rahmen des 10. Krimimarathons Berlin-Brandenburg am 06.11.2019 um 18.00 Uhr statt. Der Autor Herbert Beckmann wird Texte aus seinem Werk "Nacht vor meinen Augen" präsentieren. Um Anmeldung wird gebeten (Tel. 030 / 933 9380).