Auch in unserem Stadtteil – vorrangig westlich der S-Bahn – leben Angehörige der Minderheit, die unter der Bezeichnung „Zigeuner“ eine lange Verfolgungsgeschichte erlitten. Das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf zeigt seit heute eine Ausstellung über das Schicksal dieser Menschen im historischen Stadtbezirk Lichtenberg der Jahre 1933-1945. Marzahn war damals ein Teil davon und durch das 1936 errichtete Zwangslager wurde es zu einem zentralen Verfolgungsort für Sinti und Roma nicht nur in Berlin. Auf zahlreichen Bild- und Texttafeln werden Einzelschicksale und das Verwaltungshandeln als zentrale Voraussetzung der anschließenden organsierten Verfolgung dargestellt. Nur die wenigstens Sinti überlebten die NS-Zeit. Aber auch sie waren Opfer medizinischer Experimente oder von Zwangssterilisationen. Die Ausstellung führt vor Augen, wie eine Gruppe systematisch kriminalisiert wurde, um sie gesellschaftlich auszuschließen. Auch das macht die vom Bezirksmuseum Lichtenberg übernommene Ausstellung besonders aktuell. Deshalb sei allen, denen der Weg in das historische Zentrum Marzahns nicht zu weit ist, ein Besuch dieser Ausstellung bis zum 23. August empfohlen.
„Ausgegrenzt – verfolgt – ermordet“ Sinti und Roma in Lichtenberg 1933-1945
Ausstellungszeitraum: 17. Juni bis 23. August 2019
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf
Haus 1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr