Für das Kunstprojekt "Residenzpflicht" werden zehn modulare Unterkünfte für Flüchtlinge in Berlin abwechselnd und temporär um ein mobiles Modul erweitert, in dem zehn internationale Stipendiatinnen oder Stipendiaten für einen Monat wohnen und künstlerisch arbeiten. Ziel des Projektes ist es, die in sich geschlossenen Flüchtlingsunterkünfte temporär für Ansätze und Entwicklungen zeitgenössischer Kunst zu öffnen. "Residenzpflicht" ist ein Projekt der Künstlerinnengruppe msk7 (Mona Babl, Kati Gausmann, Ricarda Mieth, Anja Sonnenburg).
Am 24. Mai 2019 präsentierte der deutsch-syrische Aktionskünstler Manaf Halbouni sein Projekt in der modularen Unterkunft für Flüchtlinge in der Wittenberger Straße 16 in Marzahn NordWest und stellte anschließend sich und seine Werke vor. Sein junges und dennoch bewegtes Leben erstreckt sich auf viele Teile in der Welt; wobei er sich dabei zunächst kleiner, beinahe ausgedienter Autos; später dann schon geräumigerer Fahrzeuge gleichermaßen als Wohn- und Lebensraum wie auch als Atelier bediente. Eine Diaschau in deutscher Sprache und arabischer Übersetzung zeigte Stationen seiner künstlerischen Tätigkeit, in der permanent Flug- und Fahrzeuge dargestellt wurden. Besonders beeindruckend war das Monument von drei zerstörten syrischen Bussen, die vertikal vor der Frauenkirche in Dresden und später auch auf dem Platz des 18. März am Brandenburger Tor in Berlin aufgestellt waren.