... am 7. Oktober 2020 in der Stadtteilbibliothek "Heinrich von Kleist" über "Bittersüße Freiheit - Der Vereinigungsprozeß und die Folgen". Während Prof. Dr. Jan Priewe betont sachlich die Situation um die Jahre 1989 und 1990 mit den bekannten Folgen aus ökonomischer Sicht darlegte, betrachtete die Autorin und Künstlerin Elske Rosenfeld das Umfeld der Wendezeit aus eigener Sicht mit allen bekannten Folgen wie zum Beispiel Verlust der Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Dieser Sachstand führte bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik zum Gefühl der Zweitklassigkeit. Nach Ansicht der Anwesenden, die lebhaft während der Moderation Sophia Bickhardts mitdiskutierten, war diese Situation ein wesentlicher Grund dafür, daß sich Parteien und Gruppierungen am rechten Rand der Gesellschaft etablieren konnten. Der Tenor der Veranstaltung lautete: Vieles wurde in den Jahren um 1990 richtig gemacht. Vieles wurde nicht völlig durchdacht und ist somit nach drei Jahrzehnten noch immer nicht als total gleichwertig anzusehen. Mehr war in der Kürze der Zeit und in dem Tempo, in dem sich der Wandel vollziehen mußte, nicht möglich. An der bestehenden Problematik muß weiterhin intensiv gearbeitet werden.
"Bittersüße Freiheit - Der Vereinigungsprozeß und die Folgen" war eine Veranstaltung von weltgewandt. Institut für interkulturelle politische Bildung e.V. in Kooperation mit der Stadtteilbibliothek "Heinrich von Kleist", gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Autorenfonds.