Prof. Fabritius (CSU), Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten (dem Bundesministerium des Innern, für Heimat und Bau angegliedert), besuchte am 18. November 2019 auf Einladung von Medina Schaubert (CDU) Marzahn NordWest - gemeinsam mit Georg Dege, dem jungen Aussiedlersprecher der CDU aus Spandau - das Stadtteiltzentrum und Nachbarschaftshaus "Kiek in" gGmbH in der Rosenbecker Straße 25/27. Zum Thema des Abends waren ausgewählt: Spätaussiedlerrente, Kulturförderung von Rußlanddeutschen und mehr. Interessanterweise stellte Prof. Fabritius in einem längeren Vortrag den Begriff "Rußlanddeutsche" in den Vordergrund seiner Ausführungen. Damit zog er als Jurist und Rechtsanwalt, der 1965 in Siebenbürgen in Rumänien geboren wurde und seit 35 Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, den kritischen Stimmen verschiedener anderer Parteien den Boden, die argumentieren, daß es sich bei den von Zarin Katharina ins russische Wolgagebiet eingeladenen Deutschen, die später unter Stalin nach Sibirien deportiert wurden, nicht um Deutsche handelt. Mit dieser Aussage schuf er Klärung über den Begriff "Rußlanddeutsche" und darüber, daß er in keiner Weise abwertend zu verstehen ist, sondern der tatsächlichen Geschichte Europas entspricht. Dies umsomehr, als der nach dem zwischen Rußland und Deutschland geschlossene Vertrag für die zahlreichen nicht nur im Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf lebenden Rückkehrer aus der vormaligen UdSSR völlige Rechtssicherheit bedeutet. Allerdings vermißt Prof. Fabritius diese Rechtssicherheit noch heute, wenn es um die Frage der Spätaussiedlerrente geht. In tiefschürfender Rede mit vielen Daten, Zahlen und Fakten über das deutsche Rentensystem erläuterte er das Ungleichgewicht und sicherte zu, sich persönlich auch in Zukunft um Gleichbehandlung zu bemühen. Er sicherte zu, auf seinen gelegentlichen Studienreisen ins Altaigebiet in Rußland auch weiterhin zu prüfen, wie bundesrepublikanische Leistungen in kultureller Form vor Ort eingesetzt werden.
Mit Beifall wurden Prof. Fabritius und sein Kollege Georg Dege aus Spandau verabschiedet. Dank an Medina Schaubert für die Organisation und Gabriele Geißler für die Bereitstellung der Räumlichkeiten im "Kiek in".