Verwaist ist der Platz, ...

auf dem auf der Wiese in Bahnhofsnähe zwischen Marzahn NordWest und Ahrensfelde seit Monaten zwei obdachlose Menschen "campierten". Eine Frau lebte zunächst alleine neben der S-Bahnbrücke am Ahrensfelder Platz und zog sich bei Regen in das Innere des Gebäudes zurück. Später gesellte sich ein Mann hinzu. Die DB verwies sie vom Gelände, was nach sich zog, daß die beiden Obdachlosen kurzzeitig an der Havemannstraße lagerten, um mit Beginn der winterlichen Jahreszeit ein Stück der genannten Wiese neben dem Bahnhofsgelände zu "beziehen". Es wurde beobachtet, daß sie ab und zu von Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils mit Eßbarem und warmen Getränken versorgt wurden. Gelegentlich wurden ihnen auch wärmende Decken und Schlafsäcke gebracht. Manchmal kam es auch zu einem kurzen Gespräch. Dabei erweckten sie trotz aller widriger Umstände nicht den Eindruck, besonders unzufrieden zu sein. Auch während der Ende Januar 2020 in Berlin durchgeführten "Nacht der Solidarität" ließen sie nicht erkennen, ihren "angestammten" Platz verlassen zu wollen. Aus welchem Grund sie nun anderswo untergekommen sind oder vielleicht sogar ein lebenswertes Domizil gefunden haben, hat sich dem Kiezredakteur bisher nicht erschlossen. Fakt ist jedenfalls, daß die Wiese neben dem S-Bahnhof seit einer Woche verwaist ist.

Er wünscht den beiden Obdachlosen für die Zukunft - noch dazu in einer Zeit lebensgefährlicher Corona-Pandemie - ein gesundes, zufriedenes und menschenwürdiges Dasein, das sich auch in einem Domizil mit festen Wänden und einem Dach darüber manifestieren sollte. Diesen Wünschen werden sich gewiß viele Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils anschließen.