... und hatte hochinteressante Gäste eingeladen. Alexander Reiser und Medina Schaubert war es gelungen, mit MdB Petra Pau und MdB Stefan Liebich (beide Die Linke) über Probleme der internationalen Politik und den diplomatischen Beziehungen zu Russland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika zu diskutieren. Stefan Liebich, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages, spann fundiert einen weiten Bogen zwischen der Sowjetunion, den USA und beiden deutschen Staaten aus der Zeit des Kalten Krieges bis in die Jetztzeit zwischen Russland, seinen Folgestaaten, den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland. Er gab einen Überblick aus seiner Sicht auf die Sachlage im Nahen und Mittleren Osten, klammerte China nicht aus und vergaß auch nicht, an bedeutende Staaten der Zukunft wie Brasilien und Indien zu erinnern. Seiner Auffassung nach sind die Probleme der Welt nicht durch Waffengewalt zu lösen, sondern durch stärkeres Einbinden der Staaten der Vereinten Nationen einschließlich des UN-Sicherheitsrates, in dem die Bundesrepublik Deutschland - wie z. B. auch Japan - nicht unbedingt einen ständigen Sitz haben muß. Auch in der OSZE sah er zusätzlich ein positives Element, das sich intensiver einbringen sollte. Aus völkerrechtlichen Gründen betrachtete er die Krim eher an die Ukraine als an Russland angegliedert. Enttäuscht zeigte sich Stefan Liebich, der 1972 in Wismar geboren ist und lange in Marzahn gelebt hat, von der Tatsache, dass die Mitglieder der Atlantik-Brücke zur Zeit kaum noch Kontakte zu US-amerikanischen Abgeordneten haben und auch die regelmäßige Pflege der Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages zu den russischen Duma-Parlamentariern zu ruhen scheint. Bedenklich fand er, dass sich im Rahmen der NATO, trotz des Endes des Warschauer Vertrages, auf deutschem Boden noch immer ein einsatzbereites Arsenal an Kernwaffen befindet; obwohl in einem hoffentlich nicht anzunehmenden Ernstfall der Weg von den USA nach Russland über beinahe unbewohntes Alaska in die russischen Zentren naheliegender wäre. Im Rahmen der folgenden Diskussion zwischen den zwei Protagonisten und den Gästen bewies Petra Pau auch auf dem Gebiet der Außenpolitik außerordentlich hohen Sachverstand. Schlußendlich stellte sich dem Kiezreporter - beinahe erschlagen von den vielen Fakten - noch die Frage, ob die zahlreichen russlanddeutschen Besucher nicht deutlich mehr von der Veranstaltung gehabt hätten, wäre einer der Anwesenden bereit gewesen, als Dolmetscher zu fungieren.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Bitte von Petra Pau (Vizepräsidentin des Deutschen Bundetages) selbstverständlich entsprochen, sich anläßlich des schrecklichen Terrorangriffs von St. Petersburg für eine Gedenkminute von den Plätzen zu erheben.
Dank gilt dem Team der ausrichtenden Kirchengemeinde um Pastorin Dr. Dang, dem Verein der Russlanddeutschen Vision e.V. mit Medina Schaubert und Alexander Reiser sowie den zwei Protagonisten am Pult, die mit einem kleinen Präsent und großem Beifall verabschiedet wurden.