... des Autors Andrej Reder am 26.04.2017 eine Veranstaltung gelungen, die einem Exkurs in die deutsche, europäische und asiatische Geschichte ähnelte. Der Autor, 1936 als Sohn deutscher Emigranten in Moskau geboren, las in bewegenden Worten aus seinem Buch "Dienstreise". Das Buch beschreibt das Leben und die Leiden seiner Eltern in der Sowjetunion, die als Kommunisten 1935 vor den Nationalsozialisten nach Moskau geflohen sind. Sie wurden 1938 als Spione verhaftet und mußten unter unsäglichen Qualen bei der Baumwollernte schuften und in Arbeitslagern Sibiriens Schwerstarbeit verrichten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Andrej Reder 1949 mit seiner Mutter nach Deutschland in die Deutsche Demokratische Republik zurück. Die "Dienstreise" seines Vaters endete erst nach 17 Jahren. Nach dem Tod seiner Eltern begann Andrej Reder, die zahlreichen Briefe seines Vaters an seine Mutter zu ordnen, zu sichten und zu übersetzen. Spätere Recherchen in Moskau, bei dem ihm die vielfältigen Bemühungen seines Vaters um persönliche Rehabilitierung deutlich wurden, veranlaßten ihn, sich dem Thema in Form dieses Buchs zu nähern. Es erschien nach beinahe 15-jähriger Arbeit im Jahr 2014/15. Dem Autor Andrej Reder war in seinen Ausführungen deutlich die Nähe der Thematik zu seiner eigenen Person anzumerken.
Wer diese zwei Stunden versäumt und dem Pokalhalbfinale Priorität gab, hat eine sehr persönliche Stunde in die Historie versäumt.