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Nach über 20 Jahren Förderung endet die Zeit des Quartiersmanagements im Stadtteil Marzahn NordWest zum 31.12.2020.
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Quartiersrätekongreß im Berliner Abgeordnetenhaus !

Unter dem Motto "Mitmachen - Mitentscheiden - Selbermachen: Quartierstäte gestalten Stadt" hatte Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, am Freitag, 10. November 2017, zum 9. Quartiersrätekongreß in das Abgeordnetenhaus von Berlin eingeladen. (Das große Foto zeigt einen Teil der Kongreßteilnehmer aus Marzahn NordWest bei der Ankunft nach gemeinsamer S-Bahnfahrt.) Nach kleinem Imbiß und kurzem Smalltalk begrüßte Ralf Wieland in seiner Eigenschaft als Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses die Gäste. Katrin Lompscher, eröffnete den 9. Quartiersrätekongreß mit einer längeren Ansprache; während Dagmar Buchholz anschließend die Regularien des Tages verkündete. Mitri Sirin (bekannt vom rbb) dankte für die Einladung zur Moderation. Er erläuterte den Ablauf der Fragestellungen, die auf Bildschirmen jeweils an den Wänden des Saales dargestellt wurden. Dazu befragte er die auf dem Podium anwesenden Quartiersräte Alexander Koch, Monika Müller, Brigitte Lüdecke und Christian Hoffmann aus vier verschiedenen Quartiersmanagementsgebieten. Zugleich forderte er zum Dialog mit den Anwesenden im Plenum auf. Marzahn NordWest-QR-Sprecher Olaf Ackermann kam umgehend und mehrfach zur Sache. Er mahnte Transparenz und Vereinfachung der Vorgaben an, die heute eher blockieren als fördern. Quartiersmanager André Isensee brachte die Quartiersteams als Puffer zwischen sämtlichen Akteuren zur Sprache. Der stellvertretende QR-Sprecher Karl-Heinz Wolf war mit den seitherigen Vorgehensweisen nicht unzufrieden, fürchtete aber den Blick in die Zukunft. Harald Zentner bemängelte ebenfalls ein stärkeres Maß an Transparenz. Generell kann angemerkt werden, daß die Aussagen der Quartiersräte aus den anderen Gebieten sehr ähnlich waren. Das Thema Mitbestimmung und Wirksamkeit des Quartiersrats wurde verschiedentlich thematisiert. Als ein Beispiel, welche Form die Selbstorganisation von Quartiersräten annehmen kann zeigte sich der Schöneberger Norden welcher ein massives Problem mit dem Thema Prostitution und organisierter Kriminalität hat. Anwohnerversammlungen und Anfragen an die BVV blieben bisher ohne Wirkung. Hilflose Politiker und ratlose Polizei scheinen an der Tagesordnung zu sein. Nun hat man aus eigenem Antrieb eine Bürgerinitiative begründet in der sich wesentliche Akteure wiederfinden die gemeinsam nach Lösungen suchen wollen. Angst macht sich unter der Bevölkerung breit. Abends geht man dort kaum noch alleine auf die Straße.

Mitri Sirin bewies in der Moderation Geschick, Gespür und viel Verständnis. Bevor die Diskussion abzugleiten oder gelegentlich auszuufern drohte, griff er routiniert ein und gab wieder die Richtung vor. Mit einem Paket an Diskussionsbeiträgen behaftet, verabschiedete Katrin Lompscher später "ihre" Gäste; nicht ohne zuvor Dagmar Buchholz und einem weiteren Geburtstagskind gratuliert zu haben. Dazu paßte ausgezeichnet die beinahe halbstündige musikalische Darbietung des Kreativ-Chors von Michael Betzner-Brandt, der unter dem Motto: "Ich kann nicht singen" die Teilnehmer*innen zum Singen in den unterschiedlichen Sprachen und zum Brummen, Hüpfen und Winken aufforderte. Nach Schluß und einem gemeinsamen Gruppenfoto vor dem Podium des Präsidenten wurde zum Imbiß gebeten. Bei Smalltalk im Casino schien das "Schwert des Damokles", das das zeitnahe Ende der Sozialen Stadt bedeutet, über die Anwesenden zu schweben. Nachdenklichkeit wurde zum Fokus in vielen Gesprächen.

Die Veranstaltung wurde mittels "grafic recording" dokumentiert. Wir freuen uns darauf die Ergebnisse im Nachgang zugesandt zu bekommen.